Im Deutschen Retriever Club e.V. (im Folgenden „DRC“), gegründet 1963, wird die Rasse Nova Scotia Duck Tolling Retriever seit 1996 erfolgreich gezüchtet (aktuell 85 Zuchtstätten, 92 eingetragene Deckrüden, Stand 12/2024).
Nova Scotia Duck Tolling Retriever sind generell robuste und gesunde Hunde, die nicht zum Kränkeln neigen und auch bei Wind und Wetter stundenlange Ausflüge und Training genießen und einfordern.
Ende des Jahres 2010 geriet die Rasse negativ in die mediale Berichterstattung – Grund war ein neu gegründeter, extrem kleiner deutscher Tollerclub, der sich auf die Fahnen geschrieben hatte, andere Rassen in die Tollerpopulation einkreuzen zu wollen.
Um dies genehmigt zu bekommen, begann eine beispiellose „Rufmordkampagne“ die Gesundheit des Tollers betreffend.
DRC-Tollerzüchter sahen sich plötzlich mit dem Vorwurf konfrontiert, „Tierquäler“ zu sein bzw. „Qualzucht“ zu betreiben.
Die Bemühungen des besagten Tollerclubs blieben glücklicherweise erfolglos – und mittlerweile gibt es den Club auch nicht mehr.
Die damals verfasste Stellungnahme der DRC-Tollerzüchter zur gesundheitlichen Situation der Rasse ist aber in seinen Grundpfeilern immer noch aktuell und für Toller-Interessierte auf jeden Fall lesenswert, daher ist diese hier auf unserer Seite zu finden.
Die folgenden Erkrankungen treten grundsätzlich selten auf, trotzdem sollte jeder Tollerbesitzer sie kennen, um bei entsprechenden Symptomen schnell reagieren zu können:
Mittlerweile nimmt die genetische Testung einen wichtigen Stellenwert bei der Zuchtplanung ein. Es gibt viele verschiedene Tests, die man bei Tollern durchführen kann.
Dadurch, dass man dann gezielt eine Verpaarung planen kann, bei der die Welpen maximal z.b. Träger des Gens sind, können diese Erkrankungen dann ausgeschlossen werden.
Inwieweit man bei der Vielzahl der Tests alle einbezieht oder welche man ggfs nicht beachtet, da sie keine besonders große Relevanz haben, bleibt jedem selbst überlassen.
Dazu zählen z.B. Tests für JADD (Juvenile Addison Disease), CP1 und CLPS, zwei Gendefekte, die zu Gaumenspalten führen können, natürlich auch PRA. DEN steht für degenerative encephalopathy, einer Erkrankung, bei der sich das Gehirn verändert und die so zu starken Wesensveränderungen führt.
Auch für DM (degenerative myolopathie) gibt es einen Test, allerdings ist hier die Aussagekraft auch nur bedingt gegeben, da auch ein affected-Hund nur ein Risiko von ca 5% hat, an dieser Krankheit zu erkranken.
Relativ neu ist ein test für Chondrodystrohy (CDDY), bei der die Beinlänge verkürzt ist.
Dieses Gen ist das bisher einzige unter den Gentests, was semidominant ist.
Auch ein „Träger“, wie ein Hund, der ein normales und ein krankes Gen trägt meist genannt wird, ist bei diesem Gen von einer Ausprägung betroffen. Bei Hunden mit N/CDDY ist die Beinlänge kürzer, als wenn dieser Hund N/N wäre. Ein Hund mit CDDY/CDDY hingegen hat nochmals kürzere Beine, als wenn er N/CDDY wäre.
Betroffene Hunde wirken also ggfs „lang im Rücken“, obwohl eigentlich die Beine zu kurz sind.
In Kombination mit diesem Gen scheint ein Risko für einen Bandscheibenvorfall Typ 1 nach Hansen zu stehen.
Wie hoch das Risiko bei Hunden mit N/CDDY und CDDY/CDDY jeweils ist, ist allerdings bisher noch völlig ungeklärt.
Wie bei allen Hunden gibt es auch beim Toller ein paar Erbkrankheiten, allgemein sind Toller aber gesunde Hunde, die nicht zu häufigen Erkrankungen neigen.
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